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Einleitung

Der Abbau in der Lokalität des Katasteramts Schwansdorf

(Svatoňovice) begann um die 30er Jahre des vergangenen

Jahrhunderts, wo laut der damaligen Rechtsnormen,

nach der Erfüllung bestimmter Verordnungen, die Eigentümer,

auf ihren Grundstücken übertägig sowie untertägig Schiefer

abbauen dürften. Wenn man in die umliegende Natur blickt,

wird aus den bewachsenen Halden ersichtlich, dass diese

Möglichkeit durch die hiesigen Eigentümer häufig genutzt wurde.

Der Broterwerb der örtlichen Bewohner hing vor allem von der

landwirtschaftlichen Tätigkeit ab, und durch den Abbau,

die Bearbeitung und den Verkauf des Schiefers verbesserten

sie ihre ökonomische Situation. Aus der Zeit der Gründung

und des Betriebs des Bergwerks, vor 1948, blieb keine

Dokumentation erhalten. 

 

Entstehung und Entwicklung des neuen Schieferbergwerks „Břidlicový důl Staré Oldřůvky“

Im Jahre 1964 suchte der damalige landwirtschaftliche Betrieb „JZD Staré Oldřůvky“, so wie die früheren Generation von Landwirten auch, nach zusätzlichen Finanzquellen zu seiner landwirtschaftlichen Produktion. Im Jahre 1971 begannen sie mit den geologischen Arbeiten zwecks Untersuchung der Schieferlagerstätte in der Lokalität des Katasteramtes Schwansdorf (Svatoňovice), und nach der positiven Auswertung wurde im Jahre 1972 eine Zustimmung des damaligen Ministeriums zu der Nutzung dieser Lagerstätte erteilt. In dem gleichen Jahr wurden auch die berechneten geologischen Vorräte und anschließend auch der etwa 35.000 ha große Abbauraum genehmigt. Somit wurden die gesetzlichen Vorgaben für die betriebliche Eröffnung des Schieferbergwerks, das der Errichter "Břidlicový důl Staré Oldřůvky" nannte, erfüllt. Diese bergbauliche Tätigkeit wurde vor allem als eine zusätzliche, saisonale, zu den grundlegenden landwirtschaftlichen Tätigkeiten nebengeordnete Aktivität, ausgeführt. Nach und nach wurden in dem Bergwerk die Hauptgrubenräume hergestellt, es wurden die Wetterverbindung durch eine schwebende Querstrecke und eine senkrechte Einmündung des ausziehenden Tunnels aufgefahren.

Während des Jahres 1977 wurde der landwirtschaftliche Betrieb „JZD Staré Oldřůvky“ im Rahmen einer Ausgliederung in den Komplex des staatlichen Gutshofs „Státní statek Vítkov n.p.“ eingegliedert. Auch im Rahmen des staatlichen Gutshofs erfolgten schrittweise Rekonstruktionen der ursprünglichen alten unzureichenden übertägigen Objekte, des Verwaltungs- und Sozialgebäudes und des Spalthauses. Die abgebauten Schieferblocks, die für die Herstellung von Schieferdachdeckung nicht geeignet waren, wurden in das etwa 6 km entfernte Dorf „Staré Oldřůvky“ transportiert, wo sie in dem Schneidewerk, das sich in den landwirtschaftlichen Objekten befand, weiter bearbeitet wurden. Schrittweise besserte sich auch die Arbeitshygiene, denn bis 1988 gab es in dem Betrieb keine Trinkwasserquelle und auch keine hygienische Vorrichtung.

Die betrieblichen Anfänge des Schieferbergwerks waren sehr kompliziert. Es fehlten bergbauliche Facharbeiter sowie eine entsprechende Mechanisierung und Elektrifizierung des Betriebs. Der Abbau und die Abförderung des abgebauten Materials erfolgten ausschließlich manuell. 
Im Jahre 1988, mit der Ankunft des neuen Betriebsleiters, der mehr als 24-jährige Erfahrungen im Bergwerk hatte, begann sich die Situation allmählich zu bessern. Die ursprünglichen Holzloren wurden durch neue Metallloren ersetzt. Die Mechanisierung der Förderung, des Abbaus und der Herstellung wurde mit der elektrischen Akku-Lok, Winden und nicht zuletzt mit einem leistungsstarken Luftkompressor ergänzt. Es wurde auch ein Sägewerk direkt in der Grube errichtet. Zu dieser Zeit arbeiteten in der Grube bis zu 35 Arbeiter und 3 technisch-wirtschaftliche Mitarbeiter.



 

Der Schiefer in dieser Lokalität ist sehr hochwertig. Mit der Dachbedeckung aus dem Schieferbergwerk in Staré Oldřůvky wurden überwiegend kultur-historische Denkmäler in der ganzen damaligen Tschechoslowakischen Republik, aber vor allem in Prag, bedeckt. Als Beispiel kann man z. B. die Prager Burg, das Nationale Theater, die Teynkirche etc. nennen. Man muss erwähnen, dass es keine einzige Reklamation dieser Schieferdachbedeckung erfolgte.

In der Zeit bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts existierte die auf Eindeckung mit Schiefer spezialisierte Firma OSP Opava. Die Deckmeister dieses Unternehmens hämmerten in jede Schieferplatte Löcher, um sie auf das Dach zu befestigen. Somit wurde auch die sog. technische Endkontrolle durchgeführt. In dem Fall, dass die Platte bei dem Klopfen den entsprechenden klingenden Ton nicht hatte, oder platzte, wurde sie für die Dacheindeckung nicht verwendet. In der heutigen Zeit wird jedoch anders eingedeckt. Verschiedene unprofessionelle Dachdeckerfirmen lassen sich in die Platten die Löcher im Voraus einbohren und somit eliminieren sie die technische Endkontrolle. In Folge dessen sinkt die Qualität der Dacheindeckung mit dem Schiefer. 

 

 



 

Die Zeit nach 1990 und der Weg zum Konkurs

 

Nach der sog. Samtrevolution im Jahre 1989 begannen sich so wie andernorts im Schieferbergwerk die vermögensrechtliche Verhältnisse zu ändern. Der staatliche Gutshof „Státní statek Vítkov n.p.“ meldete Konkurs an und so stellte die Leitung des Bergwerks einen Antrag an das Landwirtschaftsministerium zwecks Entstehung eines eigenständigen Schieferbergwerks. Das Landwirtschaftsministerium bewilligte dem Antrag und am Ende 1990 entstand ein eigenständiges staatliches Unternehmen „Břidlicový důl Staré Oldřůvky s.p.“ mit 28 Angestellten inkl. des Direktors.



 

In der Zeit des eigenständigen staatlichen Betriebs wurde die geologische Erforschung der Lagerstätte mit der Absicht, den Abbauraum zu erweitern, durchgeführt. Nach der neuen Berechnung der Schiefervorräte, kam es zur Erweiterung des Abbauraumes und des geschützten Lagerstättengebiets. Der staatliche Betrieb funktionierte mit großen finanziellen Problemen bis 1994, wo er im Rahmen der Privatisierung nach und nach über zwei Firmen in private Hände überging, mit der Bezeichnung „SLATE B.D.S.O. a.s Staré Oldřůvky“. Diese Aktiengesellschaft machte den teilweise erweiterten Abbauraum mit zwei parallelen Querstrecken zugänglich, hier sollten sich laut Projekt vier Abbaukammern befinden. Wegen der ungünstigen geologischen Bedingungen wurde jedoch nur eine Kammer geöffnet. Die Aktivitäten der Inhaber sanken allmählich, und obwohl sich nach dem Rücktritt des ursprünglichen Direktors noch zwei weitere hier gewechselt haben, verschlechterte sich die ökonomische Situation immer weiter. Der Betrieb des Bergwerks war immer geringer, bis er am Ende 2001 ganz stillgelegt wurde.

 


 

Am Ende 2001 wurde durch das Bezirksgericht Opava das Amt des „Werksverwalters“ festgelegt. Unter Aufsicht des neuen Verwalters – Staatsanwalts, wurden zuerst sämtliche Eisen- sowie Farbmetalle „ausgefördert“, nach und nach die Technologie unter sowie über Tage zerstört und nicht zuletzt die Gebäuden und Ausrüstung über Tage verwüstet.

Nach der kompletten Zerstörung sämtlicher Ausrüstungen wurde im Jahre 2006 durch das Bezirksgericht Opava ein Konkursverfahren mit dem festgelegten „Konkursverwalter“ eröffnet. Man muss erwähnen, dass der Konkursverwalter die gleiche Person war, wie der früher durch das Gericht festgelegte Werksverwalter. Die Ruinen, die das früher funktionstüchtige Bergwerk darstellten, inkl. der Abbaurechte, wurden verkauft. 



 

Gegenwart

Zurzeit bereitet in dieser Lokalität unser Unternehmen
einen neuen Aufschluss durch das Auffahren der Hauptquerstrecke. Nach dem Abbaubeginn soll das Ausgangsmaterial für die Herstellung von Bau- und Gartensteinen und Produkten aus zerkleinertem und gemahlenem Schiefer abgebaut werden.

 


 

Geschichte des Schieferbergwerks

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